Größte chinesische Investoren in Europa
Europa war schon immer ein wichtiger Standort für chinesische Investitionen. Die beiden Länder sind seit Jahren ständige Handelspartner, und seit 2008 hat Chinas Einfluss in Europa noch zugenommen. Die chinesischen ausländischen Direktinvestitionen stiegen von 840 Millionen Dollar im Jahr 2008 auf 42 Milliarden Dollar im Jahr 2016.
Darstellung chinesischer Investitionen in Europa
Das Interesse chinesischer Investoren gilt vor allem den Bereichen Technologie, Grüne Energie und Infrastruktur. Im Jahr 2019 beliefen sich die chinesischen Investitionen in Europa auf satte 348 Milliarden Dollar. China investiert vor allem in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Frankreich. Auch Polen ist ein wichtiger Empfänger von chinesischen Investitionen. Laut einer Studie von Bloomberg hat China mehr als 360 Unternehmen in Europa übernommen. Außerdem hält es bedeutende Beteiligungen an Flughäfen, Windenergie und sogar an Fußballmannschaften. Während mehrere große Unternehmen, darunter auch Staatsunternehmen, große Summen investiert haben, gab es auch mehrere kleinere Investitionen – vor allem in den Bereichen Infrastruktur, IT und Elektronik. Seit der Wirtschaftskrise von 2008 ist Europa zu einem wichtigen Spielfeld für China geworden. Der gesunkene Wert des Euro machte es chinesischen Investoren leichter, sich zu engagieren. Außerdem ist das stabile politische Klima in den europäischen Ländern ein zusätzlicher Faktor. Die Beziehungen zwischen Europa und China waren schon immer friedlicher als die Beziehungen zu den USA. Dies hat das chinesische Interesse an Europa noch verstärkt.
Werfen wir einen Blick auf einige der größten chinesischen Investoren in Europa.
Größte chinesische Investoren in Europa
1. COSCO: Die China Ocean Shipping Company hält einen Anteil von 67 % am griechischen Hafen Piräus. Dies ist einer der acht europäischen Häfen, die sie kontrolliert. Das Unternehmen beabsichtigt, nach Hamburg zu expandieren. COSCO hält auch Anteile am belgischen Antwerpener Terminal und am CSP Zeebrugge. Im Jahr 2020 kontrollierte das Unternehmen etwa 124 Millionen TEU.
2. Zhejiang Geely Holding Group Co: Die Zhejiang-Gruppe ist mit 9 Milliarden Dollar an der Daimler AG beteiligt. Daimler ist besser bekannt als die Muttergesellschaft von Mercedes-Benz. Darüber hinaus besitzt Zhejiang Geely auch den schwedischen Autohersteller Volvo. Im Jahr 2020 überstieg der Absatz der Gruppe 2,1 Millionen Einheiten. Zu Geelys Autokonzern gehören auch beliebte Marken wie Lotus, PROTON und Geometry.
3. ChemChina: ChemChina machte 2016 Schlagzeilen, als es die Übernahme des Schweizer Pestizidherstellers Syngenta ankündigte. Es handelte sich um einen 43-Milliarden-Dollar-Deal. Viele haben diesen Verkauf als Fehlschlag bezeichnet, aber ChemChina’s Syngenta hat kürzlich auch das italienische Unternehmen Valagro gekauft. Valagro ist ein Biokonzern, dessen Produkte auf die Verbesserung von Nutzpflanzen ausgerichtet sind. Es wird vermutet, dass die großen Investitionen von ChemChina darauf zurückzuführen sind, dass China eine vollständige Ernährungssicherheit im Lande anstrebt.
4. Midea Group Co: Ein großer Teil der Kuka AG wurde 2016 von der Midea Group übernommen. Diese Anteile beliefen sich auf etwa 86 %. Kuka ist ein Unternehmen für Robotik und Fabrikautomation. Die Investition Chinas in diese zukunftsweisende Technologie ist ein Hinweis auf seine langfristigen Pläne in Europa.
5. CRRC: Die China Railway Construction Corp. ist der weltweit größte Hersteller von Schienenfahrzeugen. Im Jahr 2020 erwarb das Unternehmen für 256 Mio. EUR eine 75 %ige Beteiligung am spanischen Baukonzern Aldesa. CRRC Zhuzhou kaufte das deutsche Eisenbahnunternehmen Vossloh Locomotive. Es ist nun bereit, eine emissionsfreie Lokomotive für Rotterdam in den Niederlanden zu liefern.
Schlussfolgerung
Chinas Investitionen in Europa sind zahlreich und werden in Zukunft stetig ansteigen. Trotz des Widerstands in Europa scheint Chinas Wachstum unvermeidlich. Sein Einfluss und seine Macht in Europa werden zunehmen, da es immer mehr wichtige Branchen übernimmt – insbesondere in den Bereichen Technologie, Infrastruktur und Automobilindustrie.